Den 1.-Mai-Aufmarsch der sich selbst feiernden SPÖ-Elite konnten wir uns als IB nicht entgehen lassen. Alles in allem nicht sensationell, aber für mich war es die erste Demo nach der gegen den I. Golfkrieg …
Vorher gab’s die Info: Plakate ausdrucken (es gab die Varianten: SPÖ=ISLAMPARTEI, ARBEITERVERRÄTER und darunter die Konterfeis der SPÖ-Gründerväter, und WIR SIND EUCH ÜBER), um dreiviertel 11 vor der Bühne sein, wenn Kanzler Kern spricht, Plakate hochhalten, mehr nicht. Understatement reizt am meisten, besonders, wenn die Erwartungen so hoch liegen.
Leider war eine IB-Gruppe nicht dicht, die österreichische Presse hatte am Vortag schon geargwöhnt, daß „Rechtsextreme die friedliche Maikundgebung stören wollen“. Je nun, ein Stammtischkollege, genauso unerfahren wie ich, und ich fanden uns überpünktlich dort ein, gelangten ganz nach vorn. Banges Warten, ob irgendwer noch kommt … niemand zu sehen. Dann endlich, Minute 5 irgendwas nach Beginn der Kanzlerrede, als er davon sprach, das Wichtigste wäre, daß wir mit der Migration leben müssen, Plakate hoch irgendwo hinter uns, bemerkte mein zum Glück recht großer Begleiter. Ich also auch Plakat hoch, das mit ISLAMPARTEI.
Sofort kam eine holde Antifantin und schubste und zerrte an mir rum, ich solle den Platz verlassen. „Warum, das ist nicht ihr Privatrathausplatz!?“ Dann versuchten ein paar Eumel, mir ihr „Freundschaft“-Plakat vor meines zu halten. „Protestplakate hochhalten darf man doch, schauen Sie mal da hinten!“ (da gab es Plakate der ÖGB-Lehrerinnen-Frauengruppe dagegen, daß sie in „Deutschkursfabriken“ verheizt würden).
Was dann folgte, sieht man in folgendem Video https://www.facebook.com/unzensuriert/videos/10155276166938711/?hc_ref=SEARCH
Der massige Mann ist ein österreichischer Physikprofessor, bekannt aus Funk und Fernsehen, der Physik für jedermann in Volkshochschulvorträgen und auf Plakaten bewirbt und an der Uni Astrophysik lehrt. Ich erkannte ihn sofort. Interessant ist, daß da offenbar jemand hinter mir mit der Kamera voll draufgehalten hat. Der Kommentar auf unzensuriert bringt den zivilen Widerstand gegen rechts auf den Punkt:
Der Vorsitzende des Mauthausen-Komitee kündigte an, „wir als Sozialdemokraten werden auch die notwendige Antwort finden“. Ob damit das rüpelhafte Benehmen Grubers gegenüber Frauen gemeint war, ist nicht bekannt.
Weiter ging’s damit, daß die mutige antifaschistische Platzordnerjugend die Polizei gerufen hat, welche uns abführte auf die Seite, die Ausweise konfiszierte und in unseren Taschen wühlte und vom Kollegen alle IB-Zetterln und von mir die Aufkleber mit „What is universalism to the west, is imperialism to the rest“ (Huntington) beschlagnahmte. Zum Glück hatte ich Nolte, Die faschistischen Bewegungen, im anderen Rucksack. Dann beratschlagte man lange polizeiintern, ob wir wohl „Vorbereitung einer strafrechtlich relevanten Handlung“ oder „Vorbereitung einer strafrechtlich relevanten Drohung“ geplant hätten, das dauerte gut eine Stunde, man führte uns auf die Rathausfreitreppe, da standen wir am Pranger rum, inzwischen noch ein paar weitere Leute. Irgendwann gab es die Ausweise zurück mit dem patscherten Argument, daß jetzt die Veranstaltung ja eh aufgelöst sei. Einer von uns bat noch um polizeiliche Eskorte zur U-Bahn, weil die sozialistischen Mitbürgerinnen sich hinter den Autos versteckt hatten und fotografierten. Kriegten wir, ich hab die Horde dann auf weiträumigen Umwegen mit mehreren Bahnen zum Treffpunkt für danach gelotst.
So ein schöner Tag, H war derweil mit den Knaben im Kunsthistorischen Museum im Münzkabinett.
So feiert man hier zünftig den 1. Mai, mit „Feminismus für alle“, einem dicken Neger mit historischer roter Fahne „Sozialdemokratische Partei Margareten“, und islamischen Klängen per Megaphon und optisch mehr Türken als Österreichern im Aufmarsch. Kommentar eines meiner Kinder: „Mama, du warst eh bei dieser Türkenbelagerung? Die haben wir am Rückweg vom Museum auch gesehen!“